Internationaler Markt

Die Ölpreise stehen weiter unter Druck. Die Ölfutures hatten sich gestern zu einer Aufwärtskorrektur aufgeschwungen, doch am frühen Abend ging ihnen die Luft aus. Nachfragesorgen und das erwartete Überangebot im kommenden Jahr wogen zu schwer.

Zum vierten Mal in Folge senkte die OPEC ihre Prognosen für das globale Ölnachfragewachstum 2024 und 2025. Der gestern veröffentlichte Monatsbericht unterstreicht damit die Befürchtungen der Trader an ICE und NYMEX. Anders als die meisten Marktteilnehmer setzt das Ölkartell in seinem Bericht noch immer Hoffnung in die chinesische Konjunktur. Das dürfte allerdings auf wenig fruchtbaren Boden fallen.

Trotz der inzwischen billionenschweren chinesischen Konjunkturpakete bleiben die Zweifel an einer wirtschaftlichen Erholung und größeren Ölnachfrage offensichtlich bestehen. Am vergangenen Freitag hatte Chinas Regierung ein neues Unterstützungspaket vorgestellt, dass die lokalen Kommunen stärken soll, ohne irgendeinen Eindruck zu hinterlassen.

Heute Abend gibt die EIA, Statistikbehörde im US-Energieministerium, und morgen Vormittag die Internationale Energieagentur (IEA) jeweils ihren Monatsbericht heraus. Zuletzt sahen beide die Lage deutlich zugespitzter als die OPEC, sodass der Druck auf die Ölfutures durch ihre Prognosen untermauert werden könnte.

Die aktuelle Ölmarktlage in den USA dürfte ebenfalls Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen, wenn API die vorläufigen Daten am späten Abend und das US-Energieministerium die offiziellen Zahlen morgen Nachmittag liefern. Möglicherweise zeigen sich bereits rückläufige Ölbestände, die auf die vorsorglichen Abschaltungen von Förderanlagen im Golf von Mexiko zurückzuführen sind. Da die Auswirkungen von Wirbelsturm Rafael auf die US-amerikanische Ölproduktion jedoch gering sind, dürfte das die Preise kaum in Aufruhr versetzen. Die Förderung normalisiert sich derzeit Schritt für Schritt.

Brent-Rohöl ist heute früh knapp über 72 Dollar je Barrel gestartet. Der Euro rutschte gestern unter die Marke von 1,06 Dollar – erstmals seit einem Jahr. Die Notierungen an den Ölbörsen unternehmen zur Stunde einen neuen Erholungsversuch.

Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 68,63 Dollar. Brent kostet 72,38 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 668,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9408 Euro. Damit ist der Euro für 1,0628 Dollar zu haben.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise tendieren heute früh aufwärts. Zwar ist das auf dem internationalen Markt in Dollar gehandelte Roh- und Gasöl seit vergangenen Freitag günstiger geworden, doch hierzulande kommt der Nachlass in diesen Tagen nicht an. Der schwache Euro annulliert die Preissenkungen im Einkauf.

Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt zur Stunde einen Durchschnittspreis von rund 93,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).

Bei einem durchschnittlichen Bestellaufkommen ist die Hoffnung der Heizölkunden auf einen Preisrückgang stark ausgeprägt.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 83 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt im Nordosten und im Südwesten Deutschlands Kaufsignale.

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich bei moderaten Preisen mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Dabei gilt es, die Preisentwicklung eng zu beobachten.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil