Internationaler Markt
Die zusätzlichen Förderkürzungen, die Saudi-Arabien und Russland in diesem Sommer planen, lösten gestern doch noch Bewegung an den Ölbörsen aus. Die Rohölpreise korrigierten im Tagesverlauf beharrlich aufwärts. Dennoch bleiben Brent und WTI innerhalb ihrer Seitwärtsbewegung, die sie seit Anfang Mai mit Preiswellen in einer überschaubaren Spanne verfolgen.
Ganz ignorieren lässt sich die beabsichtigte Drosselung der OPEC-plus-Schwergewichte nicht – anders als es zunächst erschien. Immerhin handelt es sich zusammen mit den laufenden Kürzungen der OPEC-plus um 5,36 Millionen Barrel, die dem Markt im August pro Tag fehlen könnten.
Das Aufwärtspotenzial bleibt jedoch begrenzt, denn die Betonung liegt auf dem Wort „könnten“. Die Erfahrung der letzten Monate, in denen viele Mitgliedsländer der OPEC-plus über ihren vereinbarten Förderquoten lagen, hat die Marktteilnehmer skeptisch gemacht. Gerade Russland exportierte große Mengen Rohöl nach Asien und überschritt dabei seine Quote. Warum sollte jetzt ein ausgeweitetes Kürzungsvorhaben gelingen, fragt man sich am Ölmarkt.
Solange die Nachfrageaussichten eingetrübt sind, wird der Ölpreisanstieg begrenzt bleiben. Dem möglichen Angebotsdefizit stehen Nachfragesorgen gegenüber. Das Ringen der beiden Pole Angebotsverknappung und Nachfragerückgang dürfte Bestand habe. Die Marktteilnehmer fokussieren weiterhin die Wirtschaftsindikatoren in China und die Politik der Zentralbanken. Heute Morgen trafen enttäuschende Daten aus dem chinesischen Dienstleistungssektor, die dämpfenden Einfluss auf die Ölfutures haben könnten.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute früh unterhalb der Tageshochs von gestern und suchen ihre Richtung. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 70,44 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 75,38 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 716,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9189 Euro. Damit ist der Euro 1,0879 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen etwas zu und folgen damit den Vorgaben des internationalen Ölmarktes. Unter dem Strich bleiben sie ihrer Seitwärtsbewegung treu, die sie mit kleinen Aufs und Abs seit zwei Monaten verfolgen.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 89,15 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt unter den Kunden, die eine Preisanfrage starten eine hohe Kaufbereitschaft. Der Preisoptimismus ist gut, aber nicht überschwänglich ausgeprägt. In der tagesaktuellen Lesereinschätzungerwarten 83 Prozent künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, kann die noch immer vergleichsweise günstige Preissituation nutzen. Wer für einen kleinen Preisvorteil auf die nächste Abwärtsdelle warten möchte, sollte die Entwicklung eng beobachten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil