Internationaler Markt
Nach einer deutlichen Abwärtskorrektur bewegen sich die Ölpreise wieder um die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke. Das Nordseeöl Brent und das US-amerikanische WTI glichen den massiven Preisanstieg, der sich seit Beginn des Ukrainekriegs aufgebaut hatte, gestern fast vollständig aus. Beide Referenzsorten fielen am Dienstag zeitweise unter 100 Dollar.
Die Ukraine und Russland bleiben im Gespräche. Ergebnisse gibt es keine, doch die ganz vage Hoffnung, dass ein Waffenstillstand verhandelbar sein könnte, trug in den vergangenen Tagen einen Teil zur temporären Entspannung an den Ölbörsen bei. Für den Moment trat die große Sorge um die Energiesicherheit, die die Ölpreise zuletzt in astronomische Höhen getrieben hatte, etwas bei Seite. Andere Marktaspekte bekamen wieder mehr Raum. So die steigenden Covid-Infektionszahlen in China, die zu strikten Lockdowns in zwei Megastädten und weiteren kleinen Städten geführt haben.
China hält nach wie vor an seiner Null-Covid-Strategie fest. Marktteilnehmer fürchten, dass in Folge von Lockdowns Lieferketten unterbrochen werden und die wirtschaftliche Erholung Chinas stocken könnte. Das legt eine sinkende Ölnachfrage nahe und wirkte sich preisdämpfend an ICE und NYMEX aus.
Neben der humanitären Katastrophe werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs und der Sanktionen diskutiert. Vieles ist noch schwer einschätzbar. Doch sicher ist, dass Produktions- und Lieferketten beeinträchtigt werden und es Engpässe bei der Versorgung mit diversen Gütern geben wird. Der Krieg Mitten in Europa wird die Märkte weiterhin in beide Richtungen durchschütteln, das ist derzeit die einig sichere Prognose.
Wichtig heute: Die US-Notenbank wird am Abend die Ergebnisse ihrer zweitägigen Sitzung verkünden. Es geht darum, wie stark sie die Zinsen anheben wird. 0,25 Prozent werden erwartet. Sollte der Dollar infolge der Entscheidung deutlich zulegen, ist ein preisdämpfender Impuls für das in Dollar gehandelte Öl wahrscheinlich. Rohöl wird dann für Käufer außerhalb des Dollar-Raums teurer und ein Kauf weniger interessant.
Das American Petroleum Institute (API) meldete in der vergangenen Nacht gestiegene Rohölreserven. Die vorläufigen Zahlen des Branchenverbandes sprechen eine preistreibende Sprache. Ob die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) dies heute Nachmittag untermauern und der Bericht in der allgemeinen Nachrichtenlage Gehör findet, bleibt abzuwarten.
Die Notierungen an den Ölbörsen ziehen zur Stunde an. Brent hat die 100-Dollar-Marke wieder überschritten.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 98,09 Dollar. Brent kostet 102,29 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 931,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9102 Euro. Damit ist der Euro für 1,0984 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fielen in den letzten Tagen rasant. Heute Morgen zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz ein Ende des Abgangs. Wer Heizöl benötigt, sollte jetzt über einen Kauf nachdenken.
Der jüngste Preisrücksetzer konnte ein gutes Drittel der Preisrallye ausgleichen. Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 170,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung von 3000 Litern) und damit fast 19 Prozent weniger als vor einer Woche.
Heizölkunden waren mit Blick auf die fallenden Preise wieder optimistischer geworden. Dennoch bleibt die Mehrheit bei einem weiterhin extrem hohen Preisniveau zurückhaltend. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine niedrige Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 84 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Die Marktlage ist nach wie vor höchst angespannt. Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte den günstigen Preismoment nutzen, bevor er vorbeizieht.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil