Internationaler Markt
Mit der nächsten Eskalationsstufe im Russland-Ukraine-Konflikt hat Brent-Öl ein neues Langzeithoch erklommen. Die Ölpreise nahmen einmal mehr die 100-Dollar-Marke ins Visier, nachdem Wladimir Putin gestern die ukrainischen Provinzen Luhansk und Donezk als souveräne Staaten anerkannte. Die Marktteilnehmer sorgen sich mit steigender Kriegsgefahr um die Energieversorgung in Europa. Die Wahl der jetzt verhängten Sanktionen nimmt an den Ölbörsen dennoch etwas „Druck vom Kessel“.
In einer ersten Reaktion auf die russische Aggression übt der Westen ökonomischen Druck über den Finanzbereich aus. Sanktionen, die den Energiesektor direkt betreffen, gibt es bislang nicht. Eine Ausnahme: Olaf Scholz stoppte das Genehmigungsverfahren für die Erdgasleitung Nord Stream 2. Doch hier fließt noch keine Energie, die akut fehlen könnte. Zudem hält man sich eine Hintertür offen, indem ein solches Verfahren bei anderer Lage erneut aufgenommen werden kann.
Leicht dämpfend wirken die Atomgespräche mit dem Iran derzeit auf die Ölfutures. Meldungen zufolge sollen sie kurz vor einem Abschluss stehen. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass die globale Angebotsknappheit – ein permanent bullischer Faktor – künftig entschärft werden könnte. Sollten neue Ergebnisse eine Aufhebung der US-Ölsanktionen in Aussicht stellen, könnte der preisdämpfende Einfluss mehr Gewicht bekommen.
Die hohe Abhängigkeit der EU von Gaslieferungen aus Russland bleibt allerdings ein großer Angstfaktor, der auch in den nächsten Tagen preisstützend bis -treibend auf die Ölmärkte wirken wird. Die Märkte bleiben verunsichert, sie reagieren volatil und werden das in naher Zukunft weiterhin tun.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen niedriger als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 91,95 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 97,02 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 831,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8817 Euro. Damit ist der Euro 1,1327 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise gehen heute Morgen in eine Gegenbewegung, nachdem sie gestern ein neues 10-Jahreshoch markierten. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt das in der 3-Monatsansicht bereits deutlich.
Der sich zuspitzende Russland-Ukraine-Konflikt trieb die Preise gestern massiv an. Viele Heizölkunden reagierten zügig mit einer Bestellung und füllten ihren Vorrat auf, um sich vor weiter steigenden Preisen abzusichern. Dass die vom Westen verhängten Sanktionen zunächst nicht den Energiesektor betreffen, sorgt jetzt für eine begrenzte Entspannung.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen im Osten Europas blicken Heizölkunden pessimistisch auf die Preisentwicklung in naher Zukunft. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 30 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd, sie weisen in den kurz-, mittel- und langfristigen Zeiträumen aufwärts.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Der Russland-Ukraine-Konflikt dürfte die Preise auf hohem Niveau volatil halten. Deutliche Preisnachlässe sind in der aktuellen Situation unwahrscheinlich.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere InformationenIm Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil