Internationaler Markt
Die internationalen Ölpreise vollführten gestern eine Achterbahnfahrt. Nach einem neuen Siebenjahreshoch sackten sie plötzlich ab. Die Gegenbewegung fällt bislang nur moderat aus.
Der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums fiel gestern in etwa so aus, wie es der Markt nach den Vorabschätzungen erwartet hatte. Die Rohölbestände und vor allem die Benzinvorräte stiegen an, während die Diesel-/Heizölmengen schrumpften.
Etwas überraschend war nur die starke Nachfrage, die nicht so recht zu den größeren Produktlagern passen will. Doch hier konzentrierte sich der höhere Verbrauch auf Heizöl und Diesel. Das passt wiederum zum kalten Winter im Nordosten der USA und der generell guten Verfassung der Konjunktur.
Ein weiterer Faktor, der die Ölpreise in den USA in den nächsten Wochen stützen könnte, ist die heimische Ölförderung. Sie blieb im aktuellen Bericht mit 11,7 Mio. Barrel pro Tag stabil, aber eine harsche Kältewelle in Texas könnte das in den nächsten Wochen ändern. Dort ist die Energieinfrastruktur noch immer nicht ausreichend auf die Wetterextreme vorbereitet, auch wenn die Behörden Fortschritte melden. Die ersten Bohrlöcher sind dennoch bereits eingefroren. Vor einem Jahr brach in Texas auch die Stromversorgung über mehrere Wochen hinweg zusammen.
Hier die Zahlen des DOE (US-Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:
Rohöl: +1,4 Mio. Barrel (API) bzw. +0,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -1,2 Mio. Barrel (API) bzw. -1,4 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +3,5 Mio. Barrel (API) bzw. +5,9 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 11,7 Mio. Barrel pro Tag (0,7 Mio. über Vorjahreswert)
Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 21,2 Mio. Barrel pro Tag (2,3 Mio. über Vorjahreswert)
Der Wochenbericht schickte die internationalen Ölpreise trotz der eher gemischten Bilanz erneut auf einen Höhenflug. Bis auf 89,5 Dollar je Barrel legte Brent zu. Das war der höchste Wert seit dem Jahr 2014. Eher bullisch gestimmte Trader wollten die neuen Zahlen einfach abhaken.
Doch dann setzte eine massive Verkaufswelle ein. In wenigen Stunden verlor Öl etwa 4 Prozent an Wert. Erst am Abend kam es zu einer leichten Preiserholung. Die scharfe Preisbewegung wird von den meisten Analysten als überfällige Korrektur in einem intakten Aufwärtstrend interpretiert. Die Ölpreise seien zu schnell gestiegen und müssen sich nun erst einmal konsolidieren, so der Tenor.
Immer mehr Investmentbanken sagen nun über 100 Dollar je Barrel für den weiteren Jahresverlauf voraus. Der Gegenwind durch höhere Zinsen und Omikron sei nicht stark genug, um die starke Nachfrage und die vielen geopolitischen und technischen Angebotsrisiken aufzuwiegen.
Doch für den Moment startet Brent-Rohöl den Handelstag erst einmal auf einem niedrigeren Niveau. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht am frühen Morgen bei 84,21 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 87,18 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 757,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8822 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1333 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl folgt am Morgen den internationalen Vorgaben und gibt einen Euro nach. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt aktuell einen landesweiten Durchschnittspreis von 88,30 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Der Preisanstieg der letzten Tage hatte gestern viele Interessenten abgeschreckt. Die Bestellaktivität fiel auf ein unterdurchschnittliches Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, gab auf eine mittlere Stufe nach. Auch das spricht dafür, dass Preise von knapp 90 Euro nicht mehr attraktiv sind. Das könnte sich heute auf dem etwas niedrigeren Preisniveau ändern.
Der gestrige Preissturz hat den Preisoptimismus neu entfacht. Die aktuelle Lesereinschätzung zeigt, dass der Anteil der Stimmen, der fallende Preise erwartet, in nur einem Tag von 40% auf 60% nach oben sprang. Das wird durch die Preiskorridore in den Preischarts allerdings noch nicht unterstützt. Selbst der kurzfristige Aufwärtstrend wirkt noch immer stabil.
Was tun? Preiskorrekturen stellen eine willkommene Kaufgelegenheit dar. Angesichts der noch immer großen Preisrisiken im Markt sollten die Verbraucher nicht zögern, falls sich der Tank allmählich leert.
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Quelle: esyoil