Internationaler Markt
Frische Daten versprechen zur Wochenmitte etwas mehr Schwung an die Ölbörsen zu bringen, nachdem der Wochenauftakt eher ereignisarm ausfiel. Die Ölpreise sind gestern Abend wieder dicht an die Langzeithochs herangekommen, die sie Anfang Juli markiert hatten. Ob sie diese heute toppen können, hängt auch von der Entwicklung der US-Ölbestände ab.
Die Ölknappheit auf dem US-amerikanischen Markt, die sich zuletzt immer wieder mit den wöchentlichen Bestandsdaten zeigte, dürfte sich erneut bestätigen. Zumindest sagen das die vorläufigen Zahlen, die der Branchenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Nacht vorlegte. Danach sind die Rohölvorräte in den USA um 4,1 Millionen Barrel gesunken. Die Benzinbestände sind um 1,5 Millionen Barrel zurückgegangen. Beides entspricht in etwa dem von Analysten erwarteten Umfang und ist bullisch zu werten. Jetzt gilt alle Aufmerksamkeit dem ausführlicheren Bericht des US-Energieministeriums, der am Nachmittag erscheint. Seine Impulse dürften die Ölpreise heute beeinflussen.
Den Aufwärtssprung, den Brent und WTI gestern gegen Ende des Handelstages vollzogen, verdanken die Futures allein den Spekulanten, denn die meisten Trader erwarten heute Impulse, die die Preise antreiben.
Auf den IEA-Bericht, der gestern bullisch ausgefallen ist, reagierten die Marktteilnehmer hingegen bisher gelassen. Auch wenn die Internationale Energie Agentur ein deutliches Angebotsdefizit in der zweiten Jahreshälfte sieht, glauben sie daran, dass aus der ein oder anderen Quelle doch noch mehr Öl auf den globalen Markt fließen wird. Entweder die OPEC+ rauft sich zusammen und einigt sich doch noch auf die vorgeschlagene Produktionssteigerung um 400.000 Barrel täglich. Oder einzelne Förderländer erhöhen ihre Produktion in Eigenregie. So oder so glauben die Trader, dass das weltweite Angebotsdefizit nicht so stark ausfallen wird wie prognostiziert. Bislang tut sich bei der OPEC jedoch nichts Neues. Und auch ein Atom-Deal, der dem Iran einen höheren Ölexport ermöglichen könnte, liegt erst einmal auf Eis.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten auf höherem Niveau als gestern. Sie tendieren heute Morgen mit leichten Schwankungen zunächst seitwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 75,16 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 76,51 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 617,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8479 Euro. Damit ist der Euro für 1,1790 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise setzen ihren steten Anstieg fort und nehmen den nächsten Absatz ins Visier, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Dieser Prozess verläuft mit Unterbrechungen sanft aber kontinuierlich.
Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt rund 70 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden sind wieder zurückhaltender geworden. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage.
Die Hoffnung auf einen günstigeren Kaufmoment ist im Vergleich zum Vortag in der Lesereinschätzung um 10 Prozentpunkte gesunken. Lediglich eine knappe Mehrheit von 55 Prozent erwartet heute sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3, 6 und 12 Monate) zeigen die Charts allesamt aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Mit einer Bestellung kommen Sie dem schleichenden Preisanstieg zuvor. Durch kurzzeitige Schwankungen können sich günstigere Preismomente zwar noch immer ergeben. Auf sie zu spekulieren ist jedoch mit hohem Risiko behaftet.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil