Internationaler Markt
So leicht lässt sich der Aufwärtstrend an den Ölbörsen nicht aufweichen. Brent und WTI zeigen sich wieder fester. Zu Wochenbeginn hatten Sorgen wegen der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus den Futures noch einen Dämpfer verpasst. Doch inzwischen fokussieren sich die Trader wieder auf die aktuellen Marktbedingungen, die sich bereits deutlich verbessert haben.
Die Händler blicken heute auf die US-Ölbestandsdaten. Die vorläufigen Zahlen des American Petroleum Institute (API) stützen die Ölpreise leicht. Laut API sollen die Rohölvorräte in der abgelaufenen Berichtswoche um 8,2 Millionen Barrel geschrumpft sein. Das wären die niedrigsten Rohölbestände seit Ende Februar 2020. Marktbeobachter sehen bereits eine potenzielle Angebotsknappheit auf dem US-Markt. Es bleibt jetzt der offizielle Bericht des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag abzuwarten. Er beinhaltet umfangreichere Informationen wie konkrete Angaben zu Angebot und Nachfrage.
Die OPEC+ entscheidet am Donnerstag über etwaige Produktionssteigerungen ab August. Eigentlich erwartet niemand, dass das die Ölpreisentwicklung umkehren kann. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Allianz im August und September jeweils mindestens 500.000 Barrel täglich (B/T) mehr produzieren wird. Analysten der Investmentbank Goldman Sachs vermuten, dass selbst eine Steigerung der Ölproduktion um 1 Million die Ölpreise in ihrem Anstieg nicht stoppen werden. Das globale Ölangebot ist knapp, ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird frühestens im 4. Quartal erwartet.
Nichtsdestotrotz sind die Faktoren, die auf die Preisentwicklung einwirken, weit gefächert und zudem derzeit schwer kalkulierbar. Im Hinterkopf bleiben unter anderem die Ängste vor einer Rückkehr hoher Infektionszahlen durch die Corona-Mutante Delta. Frisch gewonnene Freiheiten könnten nicht nur im Privaten wieder begrenzt werden, sondern neue Beschränkungen die großen Industriestaaten erneut wirtschaftlich treffen. Der Atomdeal mit dem Iran bleibt ein Thema. Gibt es noch eine Einigung vor der Machtübergabe, die im September ansteht? Wie viel Öl wird dann mehr auf den Markt fließen? Alles ist möglich. Schauen wir also von Tag zu Tag.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen auf höherem Niveau als gestern und tendieren seitwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 73,44 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 75,11 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 600,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8400 Euro. Damit ist der Euro für 1,1903 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise kehren einmal mehr zum Anstieg zurück, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt zwischen 68 und 69 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Der interessante Kaufmoment währte nicht lang, als sich die Heizölpreise gestern in der ersten Tageshälfte an den nachgebenden Kursen der Ölbörsen orientierten. Ein Blick zurück auf die vergangenen Wochen zeigt, dass die Preise – unterbrochen von überschaubaren Rücksetzern – ein Hoch nach dem nächsten erklommen haben: Ein schleichender Prozess, der sich fortsetzen dürfte.
Heizölkunden verhalten sich abwartend. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Nach dem jüngsten Preisrückgang fielen die Stimmabgaben in der Lesereinschätzung optimistischer aus: 72 Prozent erwarten künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3, 6 und 12 Monate) zeigen die Charts allesamt aufwärts. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Der Ölmarkt ist nach wie vor bullisch ausgerichtet. Mit einer Bestellung sichern Sie sich vor weiter steigenden Preisen ab. Jeder kleine Preisabgang birgt die Chance, ein wenig zu sparen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil