Internationaler Markt
Die EU bekommt das Corona-Virus nicht in den Griff. Gemeinschaft und Länderregierungen sind an der Einführung intelligenter Maßnahmen sowohl politisch als auch operativ gescheitert. Nach einem Jahr Pandemie wird das Problem immer noch mit Lockdown-Anordnungen verwaltet. Wirtschaft und Energienachfrage schrumpfen. Die Situation ist eine hervorragende Klimaschutzmaßnahme. Als solche ist sie allerdings nicht gewollt, da sie das Paradigma vom unentwegten Wirtschaftswachstum verletzt.
Lockdowns sind selbst in den impfverwöhnten USA nicht eliminiert. Dass Impfungen das Allheilmittel gegen Corona sind, darf ohnehin bezweifelt werden.
An den Börsen der Welt wurden Impfungen gleichwohl gefeiert. Aktien und Ölnotierungen hatten Aufwind. Zu Recht goutiert wurden Titel der Digitalwirtschaft, da diese durch die Umstände beflügelt werden. Für die Aufwertung von Öl sprach indes die Phantasie von der zügigen Rückkehr zum alten Leben und die restriktive Förderpolitik der OPEC-Allianz. Die Zweifel an der Rückkehr zum alten Leben wachsen in diesen Tagen. Sie werden hauptsächlich durch die Umstände in Europa genährt.
Deutschland als größter Ölverbraucher des alten Kontinents steht hier im Fokus. Der heute Nacht beschlossene härteste Lockdown seit Ausbruch der Pandemie wird nicht spurlos an den Ölpreisen vorübergehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Öl billiger. Passend zur aktuellen Lage werden Stimmen laut, die bereits seit Wochen eine schwächere globale Ölnachfrage ausmachen. Lieferanten reagieren mit fallenden Preisen für die physische Ware, die unterhalb der Börsennotierungen angeboten wird. Das OPEC-Mitglied Angola findet für Teile seines Angebots derzeit gar keine Käufer. Das wird unter anderem an einer reduzierten Nachfrage Chinas liegen.
Die in den letzten Wochen zitierte Angebotsknappheit scheint eine Schimäre von Finanzjongleuren zu sein. Es sieht so aus, werde nun wieder Überschuss gehandelt. Ob der der Realität entspricht, spielt in einem spekulativ geprägten Umfeld keine Rolle. Gehandelt wird das Muster, was geglaubt wird.
Heute Morgen geben die Ölnotierungen spürbar nach. Wahrscheinlich werden sie die in der letzten Woche vollzogene Abwärtsbewegung nun fortsetzen.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 60,57 Dollar und das Barrel Brent zu 63,60 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 504,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8398 Euro. Damit kostet der Euro 1,1899 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen erneut etwas zu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie bewegen sich damit gegen die Börsenvorgaben. Dieser Umstand wird nicht lange andauern. Aus preislicher Sicht werden die kommenden Tage interessant werden. Im Markt steckt viel Spekulation, die sich in den Heizölpreisen Bahn brechen wird.
Im Binnenmarkt für Heizöl geht es etwas lebhafter zu. Die Lage hat das Orderaufkommen ein wenig stimuliert. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise stieg in den letzten Tagen. Sie bleibt aber volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Trendkanäle für die Heizölpreise haben sich leicht aufgehellt, ohne gleich in preisliche Zuversicht zu wechseln. Derartige Freundlichkeit finden wir nur in den langfristigen Trends. Diese halten weiter die Abwärtsrichtung.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt im Südwesten der Republik ein Kaufsignal.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Verfolgen Sie die Preisentwicklung und nutzen Sie die Gunst eines Moments.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil