Internationaler Markt
Normalität wird wieder denkbar. Der Gedanke beflügelt die Ölpreise. Denkbar ist ein normales Leben trotz oder mit dem Corona-Virus, gegen das man sich impfen lassen kann. Greifbar ist die Einkehr von Normalität im Weißen Haus mit dem Präsidenten Joe Biden. Für möglich gehalten wird die Rückkehr der USA als Alliierte bei der Lösung von Problemen, die die Welt als Ganzes betreffen, wie beispielsweise dem Klimawandel. Wahrscheinlich ist eine Normalisierung der Ölnachfrage auf dem Niveau von 2019.
Das sind hehre Hoffnungen, die bereits vor ihrer Realisierung einen Börsenpreis bekommen. Ob der Vorschuss gerechtfertigt ist, steht heute nicht zur Debatte. Medial freut man sich einfach an der Freude der Finanzszene und ihrer Kunden, die aktuell in einer Blase der selbsterfüllenden Prophezeiung leben. Hierzulande profitieren elf Prozent der Bevölkerung von steigenden Börsen. Die anderen 89 Prozent dürften sich eher für fallende Notierungen begeistern, mindestens beim Öl, denn dann werden Heizöl, Diesel und Benzin günstiger.
Die Rückkehr zur gesellschaftlichen Tagesordnung wird noch Monate auf sich warten lassen. Die Lösung des Klimaproblems wird auf dem eingeschlagenen Weg wahrscheinlich gar nicht funktionieren, da derzeit auf die Qualität von Technik gesetzt wird. Notwendig ist aber ein neuer Umgang mit Quantitäten, das heißt nichts anderes als Verhaltensänderung. Wir haben es hier also eher mit einer Krise vor der Krise zu tun als mit einem Lösungsweg. Auch das wird die Börse früher oder später einpreisen.
In den kommenden Tagen und Wochen dürfte Öl teurer werden. Dazu passt, dass plötzlich knappe Verfügbarkeit vorhergesehen wird. Sollten sich OPEC und Alliierte am 30. November und 1. Dezember indes nicht auf eine Fortsetzung der reduzierten Ölförderung mit den aktuellen Quoten einigen können, kann die Richtung der Ölpreise durchaus unvermittelt wechseln.
Heute Morgen legen die Ölnotierungen in ähnlicher Weise zu wie gestern früh. Im weiteren Tagesverlauf geschah dann nicht mehr viel Zählbares. Auch dieses Muster passt zum aktuellen Chart.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 43,40 Dollar und das Barrel Brent zu 46,33 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 375,75 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8418 Euro. Damit kostet der Euro 1,1876 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise werden weiter aufwärts getrieben, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Dahinter steckt die Hoffnung, dass wir unser altes Leben zurückbekommen. Solange diese Hoffnung nicht enttäuscht wird, kann sich ein veritabler Aufwärtstrend ausbilden. Dabei werden Zeitbereich für Zeitbereich der Heizölpreis-Tendenz eingenommen.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist derzeit sehr belebt. Viele Beobachter geben die Hoffnung auf fallende Preise auf und werden Käufer. Sie platzieren munter die zweite oder dritte Order in diesem Jahr, um vor dem Jahresende einen vollen Tank zu haben. Die Liefertermine dafür sind mittlerweile sehr knapp. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem schwachen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends büßen den freundlichen Eindruck zukünftig günstigerer Preise ein. Stark ist ein solcher Eindruck nur noch in den längerfristigen Zeitbereichen. Wichtiger als die Trendentwicklung ist in diesen Tagen allerdings das Wissen um einen erheblichen Preisanstieg durch die Einführung der CO2-Steuer als reines Tagesereignis. Es wird zu einem nicht trendkonformen Sondereffekt kommen.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Angesichts der bevorstehenden Steuerhöhung ist ein Kauf immer sinnvoll, wenn die Lieferung noch in diesem Jahr erfolgt.
Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31. Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil