Internationaler Markt
Die Finanzszene konzentriert sich auf die Mut machenden Nachrichten. Die Aussicht, dass ein hochwirksamer Impfstoff gegen Covid-19 schon bald zur Verfügung stehen könnte, beflügelt die Hoffnung auf eine schnellere wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr. Das löste in den letzten Tagen einen starken Preissprung an den Ölbörsen aus. Auch heute legen die Notierungen zu, allerdings in moderaterem Tempo. Am Morgen kletterte Bent über 44 Dollar und WTI über 42 Dollar.
Für einen weiteren Preisanstieg sprechen die vorläufigen Zahlen zur Entwicklung der US-Ölbestände, die in der abgelaufenen Woche bullisch ausgefallen sein sollen. Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) berichtet von deutlich gesunkenen Reserven bei Rohöl, Destillaten und Benzin. Das gilt als positives Zeichen für eine mögliche Nachfrageerholung in Zeiten steigender Corona-Fallzahlen. Zudem stützt der Wahlausgang in den USA die Ölpreise. Dass die OPEC+ Allianz weitere Produktionskürzungen anstelle einer Lockerung zum Jahreswechsel beschließen könnte, tut ein Übriges dazu. Eine Entscheidung steht auf der OPEC-Versammlung am 30. November und 1. Dezember an.
Die jüngsten Zahlen aus dem EIA-Bericht sind hingegen nicht ganz so euphorisch: In ihrem neuen Monatsreport prognostiziert die Statistikbehörde im US-Energieministerium, dass die globale Ölnachfrage 2021 um 5,89 Millionen Barrel täglich (B/T) steigen wird und ist damit etwas vorsichtiger als im letzten Report, in dem sie noch von einer Steigerung von 6,25 Millionen B/T ausging. Im laufenden Jahr sieht die EIA einen Rückgang der Nachfrage um 6,19 Millionen B/T.
Sobald die Marktteilnehmer ihre Scheuklappen ablegen und wieder nach links und rechts schauen, dürften sie einsehen, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 an der realen, kurzfristigen Lage nichts verändert. Bis die Impfung der Bevölkerung einen Effekt zeigt, wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin gilt es eine Durststrecke durchzustehen, nämlich den bevorstehenden Winter. Dann können die Preise sehr schnell wieder in die andere Richtung laufen.
Die Notierungen an den Ölbörsen bewegen sich heute Morgen aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 42,43 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 44,67 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 363,75 Dollar. gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8478 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1792 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen kräftig zu, weil die Börsianer auf eine zukünftige Nachfrageerholung spekulieren. In der kurzfristigen 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz dreht der Trend deshalb aufwärts.
Der Binnenmarkt unterliegt derzeit dem starken Einfluss der internationalen Ölbörsen. Heizölkunden wollen zum einen von den noch immer deutlichen Preiseinsparungen im Vergleich zum Vorjahr profitieren. Zum anderen motiviert die Aussicht auf höhere Steuern zum Jahreswechsel viele eine Lieferung zu beauftragen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Auslöser dafür ist auch ein stark geschrumpfter Preisoptimismus. In der Lesereinschätzung erwarten 58 Prozent lediglich künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends ermutigen momentan nur noch in den länger- und langfristigen Zeitbereichen auf fallende Preise zu spekulieren.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Es lohnt sich, den Tank aufzufüllen, bevor der CO2-Aufschlag und die Steuererhöhung in Kraft treten. Wenn Sie Heizöl brauchen, greifen Sie zu. Können Sie noch etwas warten, dann behalten Sie die Preisentwicklung im Blick und bestellen Sie so, dass Sie noch in diesem Jahr beliefert werden.
Spartipp: Wir weisen darauf hin, dass fossile Energieträger ab dem 1.1.2021 mit einem CO2-Aufschlag belegt werden. Für Heizöl beträgt er gut 8 Cent pro Liter. Darüber hinaus wird die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben. Insgesamt ist eine Preiserhöhung von 9 Cent pro Liter zu erwarten. Für eine 3.000 Liter Bestellung ergibt sich ein Mehrpreis von 270 Euro. Planen Sie also Ihren Heizölkauf vorausschauend und behalten Sie die Lieferfristen im Blick! Für Lieferungen bis zum 31.Dezember 2020 entfallen CO2-Aufschlag und Mehrwertsteuererhöhung.
Quelle: esyoil