Internationaler Markt
Die Ölpreise (Brent) halten sich auch am letzten Handelstag im Juni knapp über 40 Dollar je Barrel. Insgesamt war der Monat so ruhig wie kein anderer in diesem Jahr. Die Preise blieben stabil in der Nähe der 40er-Marke. Damit stoppt die Preiserholung, die Ende April bei nur 20 Dollar je Barrel gestartet ist.
Im Moment wirkt der Markt unentschlossen: Einerseits erholt sich die globale Ölnachfrage schneller als erwartet, auch wenn z.B. im Luftverkehr eine Normalisierung nicht in Sicht ist. Zudem ist das Ölkartell „OPEC Plus“ überraschend effektiv. Auf einen Schlag verschwanden über 10 Prozent des globalen Ölangebots. Raffinerien füllten daraufhin schneller als üblich ihre Lager, um nicht plötzlich ohne Rohöl dazustehen. Auch das hat die Preise stabilisiert.
Zusammen mit der laxen Kreditpolitik der Zentralbanken löste das einen spekulativen Preisschub aus, der nun ausläuft. Der Optimismus der Trader steht bei näherem Hinsehen auf tönernen Füßen: Die Pandemie lähmt immer mehr Schwellenländer in Lateinamerika und Südasien. In den USA, wo immerhin fast jedes fünfte Fass Öl verbraucht wird, zeigt sich nun, dass die Lockerungen zu früh kamen. Immer mehr Bundesstaaten gehen wieder einen Schritt zurück. Das dämpft die Aussichten, dass sich die US-Ölnachfrage weiter erholen kann.
Fast vergessen sind einige Ölproduzenten, die nur darauf warten, wieder in den Markt zurückzukehren. Neben Iran und Venezuela, die erst im November nach den amerikanischen Präsidentschäftswahlen auf ein Ende der Sanktionen hoffen können, gehört dazu auch Libyen. Dort liegen die Exporte seit Anfang des Jahres brach. Doch nun nähren Verhandlungen zwischen den rivalisierenden Bürgerkriegsparteien neue Erwartungen. Zusätzliches libysches Öl würde vor allem die europäischen Ölpreise drücken.
Der Preisoptimismus der Trader hat damit einen zusätzlichen Dämpfer erhalten. Die Ölmarkte suchen nun in den großen Kapitalmärkten nach Orientierung, aber auch da herrscht Verwirrung. Die Aktienmärkte steigen, während die Anleihenmärkte höhere Risiken zeigen. In dieser unentschiedenen Lage können selbst kleine Meldungen den Ölpreis kurzfristig bewegen, ohne dass sich das Preisniveau grundsätzlich verschiebt.
Heute morgen stabilisieren gute Konjunkturdaten aus den USA und China die Märkte weltweit. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 39,35 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 41,42 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 349,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8915 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1213 Dollar.
Nationaler Markt
Die Preise ziehen heute Morgen leicht an, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der landesweite Durchschnittspreis liegt etwas über 43 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Damit folgt er den Vorgaben aus den internationalen Rohölmärkten.
Noch immer wirkt der deutsche Heizölmarkt ruhig und entspannt. Bei Preisen, die nur knapp über dem Jahrestief liegen, sind vor allem Schnäppchenjäger unterwegs. Die Aufschläge in den „Problemregionen“ halten sich im üblichen Rahmen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht nur auf der mittleren Stufe. Auch das zeigt, dass kein Kaufdruck herrscht und Kaufinteressenten auf einen günstigen Einstiegspunkt warten.
Dazu passt, dass die meisten Beobachter (87%) auf fallende Heizölpreise setzen, so die tagesaktuelle Umfrage. So sehen das auch die kurz-, mittel- und langfristigen Preischarts, auch wenn die Heizölpreise im Jahreschart knapp am oberen Rand des Preiskorridors angekommen sind. Das mathematischeTiefpreis-System sieht noch keinen Grund zur Besorgnis und rät in den meisten Regionen zum Kauf.
Was tun? Nach wie vor liegen die Heizölpreise auf einem attraktiven Niveau und in der Nähe des Vierjahrestiefs. Wer jetzt kaufen muss, hat einen günstigen Zeitpunkt gewählt. Aber der internationale Ölmarkt wirkt angeschlagen. Fallende Rohölpreise und damit auch neue Jahrestiefs im deutschen Heizölmarkt sind durchaus möglich.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil